Auch im Winter gut mit dem Fahrrad unterwegs! © Photo by Nikita Ignatev on Unsplash
Winterradeln
Immer mehr Menschen entdecken das Radeln auch in der kalten Jahreszeit für sich. Mit positivem Effekt, denn Radfahren stärkt Kreislauf und Immunsystem und macht gute Laune. Der ADFC Bayern gibt Tipps, wie Radfahrende sicher durch den Winter kommen.
Im Winter macht feuchtes Laub Schnee und Eis die Straßen und Radwege stellenweise rutschig und damit zu Sturzfallen für Radfahrende. Über den ersten Schnee lässt sich meist noch ohne größere Schwierigkeiten fahren. Ist die Fahrbahn hingegen nass und überfriert die Nässe, dann besteht wieder Rutschgefahr. Gleiches gilt für festgefahrenen Schnee und Schneematsch im Laufe des Winters. Mit der richtigen Vorbereitung und Fahrtechnik sind Radler*innen auch für die kalten Monate gerüstet.
Fahrweise anpassen
Wenn es kalt und früher dunkel wird, ist vorausschauendes Fahren gefragt. Radfahrende sollten einen großzügigen Abstand zu vorausfahrenden Personen halten, das Tempo reduzieren und Vollbremsungen vermeiden. Bei Glätte und fester Schneedecke gilt, vor der Kurve zu bremsen und in der Kurve zu rollen. Generell sollten Radfahrer*innen nicht zu enge Kurven fahren und abrupte Schlenker vermeiden.
Beleuchtung am Fahrrad
Wenn die Dämmerung früh einsetzt ist gute Sichtbarkeit für Radfahrende ein Muss. Auch müssen sie selbst gut sehen können und dazu braucht es eine leistungsfähige Lichtanlage am Rad. Unabhängig davon, ob Scheinwerfer und Rücklicht von einem Dynamo, von Batterie oder einem Akku betrieben werden – die Beleuchtung muss einwandfrei funktionieren. Der ADFC Bayern rät, das Fahrradlicht schon bei Zwielicht einzuschalten. Außerdem empfiehlt der Fahrrad-Club eine möglichst wartungsfreie Lichttechnik wie den Nabendynamo, ein LED-Rücklicht und LED-Frontscheinwerfer jeweils mit Standlicht. Blinkende Beleuchtung ist am Fahrrad übrigens nicht zugelassen.
Abgefahrene Reifen und Bremsbeläge wechseln
Das Profil der Laufräder darf nicht abgefahren sein. Wenn das der Fall ist, müssen die Pneus ausgetauscht werden. Denn dann verliert der Reifen an Haftung auf der Fahrbahn. Daher ist genügend Profiltiefe wichtig! Manche Hersteller bieten spezielle Winterreifen an, die durch eine besondere Gummimischung mehr Grip garantieren sollen. Noch mehr Kontrolle bei Eis und Schnee bieten Reifen mit Spikes. Die Metallstifte, die sich seitlich im Mantel befinden, haben jedoch den Nachteil, dass sie bei eisfreier Fahrbahn das Rad langsamer machen. Wer sich im Winter nicht allzu sicher fühlt, kann etwas Luft aus den Reifen lassen. So wird die Auflagefläche der Reifen vergrößert. Zudem kann der Sattel für eine bessere Balance ein paar Zentimeter niedriger gestellt werden.
Gerade im Winter sind funktionierende Bremsen extrem wichtig. Daher sollten die Bremsbeläge auf jeden Fall überprüft und – falls sie abgefahren sind – gewechselt werden. Gut beraten ist, wer seine Bremsen regelmäßig testet, sodass sie im Ernstfall einwandfrei funktionieren.
Kleidung: farbenfroher Zwiebel-Look und Reflektoren
Nicht nur ein funktionierendes Licht, auch zusätzliche Reflektoren an Jacke, Hose, Helm oder Rucksack erhöhen die Sichtbarkeit von Radler*innen. In punkto Kleidung braucht es nicht gleich die neonfarbene Warnweste, um gesehen zu werden. Eine farbige Jacke ist auffälliger als eine dunkle, mit reflektierenden Elementen ist jedoch auch letztere gut zu erkennen. Zwiebel-Look, wasserfeste Schuhe und warme Socken helfen, den Körper bei Kälte und Fahrtwind warm zu halten. Das gilt insbesondere für Pedelec-Fahrer*innen. An die Hände gehören Fingerhandschuhe, am besten atmungsaktive und wasserdichte Radhandschuhe speziell für den Winter. Wenn es im Januar richtig zapfig wird, sollten keine freien Hautstellen hervorblitzen.
Fahrrad- und Pedelec-Pflege
Sobald auf der Fahrbahn Salz gestreut wird, besteht Rostgefahr. Deshalb: Salz regelmäßig vom Fahrradrahmen wischen und die Kette häufiger reinigen und mit speziellem Kettenöl für nasse Bedingungen einölen. Fleißige können im Herbst auch vorsorglich alle Radlager und Gelenke großzügig mit Fahrradfett einschmieren. Steht das Fahrrad in den Wintermonaten unter freiem Himmel, dann am besten unter einer Schutzhülle oder einem Vordach. Noch besser ist die Garage oder der Fahrradkeller, denn dort können Schnee und Schneeregen dem Velo in Sachen Rost nichts anhaben. Wer ein Pedelec fährt, sollte den Akku über Nacht mit ins Haus nehmen, um Kälteschäden zu vermeiden. Zusätzlichen Schutz bieten an kalten Tagen Neopren-Hüllen für den Akku.