36. ADFC-Mittagsgespräch: Radverkehr aus Polizeiperspektive - ADFC Bayern

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Bayern e. V.

Die ADFC-Landesvorsitzende Bernadette Felsch und der Landespolizeipräsident Michael Schwald © ADFC Bayern

36. ADFC-Mittagsgespräch: Radverkehr aus Polizeiperspektive

Zum 36. ADFC-Mittagsgespräch war Michael Schwald, der Landespolizeipräsident von Bayern, eingeladen. Er stellte den Radverkehr aus Perspektive der bayerischen Polizei vor und ging dabei auf aktuelle Probleme und Gefahren ein.

Mehr als 70 Interessierte kamen in ihrer Mittagspause vorbei, um seinem Vortag zu lauschen und anschließend gemeinsam über das Thema „Radverkehr aus Polizeiperspektive“ zu diskutieren. Von ADFC-Aktiven über Vertreter:innen von Verkehrsverbänden bis hin zu Kommunalpolitiker:innen, waren Viele der Einladung des Fahrradclubs gefolgt.

Nach einem kurzen Grußwort von Bernadette Felsch, der Vorsitzenden des ADFC Bayern, und Andrea Degl, geschäftsführendes Präsidialmitglied beim Bayerischer Landkreistag, folgte Impulsgeber Michael Schwald mit seinem Vortrag. Der Landespolizeipräsident ist privat viel mit dem Rad unterwegs und kennt die Gefahren für Radfahrende im Straßenverkehr. So ging er unter anderem auf den notwendigen Überholabstand von Autos zu Radfahrenden ein, der mit der StVO-Novelle 2020 auf mind. 1,5 m innerorts festgelegt wurde. Michael Schwald besitzt übrigens selbst sechs Fahrräder und ist ADFC-Mitglied. Der Appell des ADFC Bayern, bei Unfallberichten und Pressemitteilungen besser auf die Sprache und Vermeidung von Victimblaming zu achten, wird nun berücksichtigt.

Geringer Überholabstand ist bekanntes Problem bei Polizei

Der ADFC hatte vor kurzem in einer gemeinsamen Kampagne mit dem Bayerischen Innenministerium und dem ADAC ein Banner am Gebäude des Ministeriums angebracht, um v.a. auch Autofahrende für einen ausreichenden Überholabstand zu sensibilisieren. Michael Schwald betonte, dass das Banner erst der Anfang sei und sprach sich für eine intensivere Zusammenarbeit zwischen Polizei und ADFC aus, um breitere Aufklärungsarbeit und auch Mobilitätsbildung leisten zu können.

Kindern das Radfahren nahebringen

Der Landespolizeipräsident betonte v.a. die Wichtigkeit von schulischer Verkehrserziehung. Unfallprävention müsse so früh wie möglich gelehrt werden. Dabei spielen Verkehrsübungsplätze, die in vielen Kommunen leider unterfinanziert seien, eine wichtige Rolle. Laut Michael Schwald sollten Unterrichtseinheiten zum Thema Verkehrssicherheit aber auch an weiterführenden Schulen angeboten werden, um positive Effekte zu bewirken.  

Bayerische Fahrradstaffel – erfolgreiches Pilotprojekt

Auch das Pilotprojekt Fahrradstaffel der bayerischen Polizei war Thema in dem Vortrag. Seit 2022 sind In München und Nürnberg hauptamtliche Fahrradstaffeln im Einsatz. Landesweit hätte die Polizei 25.000 Einsatzstunden auf dem Fahrrad verbracht, 17.000 Einsatzstunden mehr als 2021. Aktuell seien 600 Fahrräder im Bestand der Polizei und 254 davon mit elektrischer Unterstützung.

Rege Beteiligung des Publikums

Nach seinem Redebeitrag gab es viele – durchaus auch kritische - Fragen aus dem Publikum, die Michael Schwald mit Unterstützung durch seinen Juristen und Leiter des Sachgebiets Radverkehr Herr Pfauser und Herrn Küpper von der Polizei München beantwortete. Einig waren sich alle Anwesenden darüber, dass gegenseitige Rücksichtnahme im Straßenverkehr für ein besseres Miteinander unerlässlich ist.

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https://bayern.adfc.de/artikel/36-adfc-mittagsgespraech-radverkehr-aus-polizeiperspektive-1

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