Das Fahrrad im Mobilitätsverbund – Nicht nur diskutieren, auch umsetzen! - ADFC Bayern

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Bayern e. V.

Dr. Bernd Rosenbusch beim 33. ADFC-Mittagsgespräch

Dr. Bernd Rosenbusch beim 33. ADFC-Mittagsgespräch © ADFC Bayern

Das Fahrrad im Mobilitätsverbund – Nicht nur diskutieren, auch umsetzen!

Beim 32. ADFC-Mittagsgespräch sprach der Geschäftsführer der MVV Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH, Dr. Bernd Rosenbusch, über die Entlastung der Region München vom Verkehr und welche Rolle das Fahrrad dabei spielt.

„Mobilität ist in aller Munde – kein Wunder, man steht fast nur noch im Stau!“, eröffnete Dr. Rosenbusch seinen Vortrag. Das Münchner Umland und München selbst mit seiner monozentralen Stellung ersticken im Verkehr, der Pendler- und Freizeitverkehr werden zunehmend zu einer Belastung. Der Verkehr beginnt und endet dabei im Außenraum. Der gesamte Ballungsraum ist mobil – im Umkreis von 50 Kilometern wird gependelt. Das liegt nicht zuletzt an den hohen Mieten in der Stadt, aufgrund derer immer mehr Menschen ins Umland ziehen. Der Arbeitsplatz bleibt dabei in München. Mittlerweile ist Pendeln zwischen Kufstein und der Landeshauptstadt keine Seltenheit mehr.

Wir brauchen eine Lösung für die Verkehrsentlastung

Und die Gesamtregion wächst weiter und mit ihr der Verkehr in Südbayern. Als reiches Bundesland mit starkem Gesamteinkommen werden weitere private PKW angeschafft. Es reicht nicht, dass die innerstädtischen Autowege abnehmen. Wenn die Bevölkerung wächst und gleichzeitig längere Wege zurückgelegt werden, steigt unterm Strich die Belastung durch den motorisierten Individualverkehr (MIV). Solange dabei nur Münchner*innen vom Auto auf umweltfreundliche und platzsparende Verkehrsmittel umsteigen, ändert sich an der Situation nichts. Es sind die Pendelnden aus dem Umland, die durch Umstieg eine Entzerrung erreichen könnten. „Wir brauchen eine Lösung für die Verkehrsentlastung“, betonte Dr. Rosenbusch. Eine mutige Radwegeplanung mit entsprechender Umsetzung sei wichtig und gut. Nur so würden Menschen vom Auto auf Alternativen wie Fahrrad oder ÖPNV umgelenkt werden. Dafür müsse es aber eine geeignete Infrastruktur geben.

Verkehrsentlastung durch Integration aller Mobilitätsformen

Wie kann die Lösung aussehen? Alle Verkehrsarten müssen integriert werden und dem übergeordneten Ziel dienen, vom Verkehr zu entlasten und gleichzeitig die Mobilität der Menschen sicherzustellen. Das heißt z.B., den ÖPNV durch günstigere Tarife, Vorfahrt und attraktivitätssteigernde Services zu stärken. Außerdem das Bike+Ride-Angebot auszubauen –  der Bedarf nimmt hier seit Jahren zu. Integrierte Verkehrsverbünde sind ein weiterer Baustein zur Lösung: Damit Pendelnde und Touristen auf Bahn, ÖPNV und Rad umsteigen, braucht es dringend kundenfreundliche Lösungen. Und eine Vereinfachung der Tarife, die jede*r versteht. „Wir können mehr machen, mutiger sein und die Bürger*innen entlasten!“  

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