Fahrrad & Inklusion - ADFC Bayern
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Fahrrad & Inklusion

Fahrradfahren ist für (nahezu) alle Menschen möglich. Beispiele wie vielfältig die Möglichkeiten sind, hat der ADFC Bayern auf der BR-Radltour 2023 gezeigt, z.B. mit Tandem-Fahrten für blinde und sehbehinderte Menschen.

Damit blinde Menschen und Menschen mit Sehbehinderung an Radtouren teilnehmen können, hat sich der ADFC Garmisch-Partenkirchen im vergangenen Jahr ein Mountainbike-Tandem zugelegt. Zusammen mit einem vom ADFC zertifizierten Tour-Guide wird auf teilweise anspruchsvollen Bergstrecken geradelt. Möglich gemacht hat das Projekt eine großzügige Förderung der AKTION MENSCH.

Gemeinsames Radeln im Voralpenland

Damit leistet die bayerische Gliederung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs einen Beitrag zur Förderung von Inklusion im Sport. Partner des ADFC Garmisch-Partenkirchen ist das AURA-Hotel in Saulgrub, das auf blinde und sehbehinderte Gäste spezialisiert ist und alle Voraussetzungen des bundesweiten Projektes „Reisen für Alle“ erfüllt. Das Hotel ist Standort und Startpunkt für die Tandem-Touren und über insgesamt acht Gäste-Tandems. Die Pilot:innen der Tandem-Touren sind ehrenamtliche Begleiter aus der Region und aus dem ADFC Garmisch-Partenkirchen, die als Tourenleiter:innen ausgebildet und zertifiziert sind.

Tandem-Auftakt auf der BR Radltour 2023

„Bewegung in der Natur ist essenziell für das seelische Wohlbefinden und die körperliche Gesundheit. Aus Gesprächen mit blinden und sehbehinderten Menschen haben wir ein großes Interesse an sportlichen Herausforderungen zusammen mit sehenden Menschen ermittelt“, erklärt Bernhard Spitz, Vorsitzender des ADFC Garmisch-Partenkirchen. „Wir freuen uns, mit dem neuen Mountainbike-Tandem das bestehende Angebot des AURA-Hotels durch anspruchsvollere Touren ergänzen zu können.“ Die erste Tour mit dem neuen bergtauglichen Tandem wurde im Rahmen der diesjährigen BR Radltour zurückgelegt.

ADFC München mit Arbeitsgruppe Tandem

Beim ADFC München gibt es eine eigene Arbeitsgruppe fürs Tandemfahren mit Sehbehinderten und Blinden, die „AG Tandem“. Im Winter werden die schönsten Routen rausgesucht und die Tandemtouren geplant. Im Frühjahr und Sommer geht es dann jeweils zu zweit auf Tour.

„Handbike-Touren im Chiemgau“ erhalten ADFC Radtourismus-Preis

Im Februar 2023 erhielten die von Chiemgau Tourismus e.V. konzipierten „Handbike-Touren im Chiemgau“ das Goldene Pedal, den radtouristischen Award des ADFC Bayern. Handbikes sind Fahrräder, die allein mit den Armen angetrieben werden. Sie verhelfen Menschen mit Handicap zu mehr Unabhängigkeit und Teilhabe, z.B. an radtouristischen Angeboten. Die Handbike-Touren holten sich den Preis in der Kategorie „Beste Radtourismus Serviceidee“. Verdient! Denn die vielfältigen Touren in unterschiedlicher Länge sind komplett barrierefrei, durchgehend ausgeschildert, ebenso wie die Angebote und Einrichtungen am Wegrand, wie Restaurants, Strandbäder und Toiletten. Und das Wichtigste: Sie wurden von Handbike-Fans entwickelt und von Handbiker:innen aus der Region mehrfach getestet.
Auch der Fünf-Flüsse-Radweg, der zwischen Nürnberg und Regensburg verläuft, ist für Radler:innen geeignet, die mit dem Handbike unterwegs sind.

Radeln ohne Alter

Dass Radfahren für Menschen jeden Alters eine wunderbare Sache sein kann, zeigt das Projekt „Radeln ohne Alter“ in Fürth. Von dem Verein „United Kiltrunners“ initiiert bietet eine Gruppe Freiwilliger kostenlose Rikscha-Fahrten für Senior:innen und Menschen mit Gehbehinderung an. In sieben elektrisch unterstützten Rikschas werden die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger im Frühjahr und Sommer durch den Fürther Wiesengrund und den Stadtpark chauffiert.

Mit Dreirad und Dackel durch Deutschland

Mit Dreirad und Dackel durch Deutschland“ fuhr Gunda Kraus im Jahr 2009, genauer gesagt von München nach Rügen. Damit zeigte die rüstige Seniorin, dass auch Menschen jenseits der 70 autonom und selbstbestimmt unterwegs sein können. Das aus ihrer Reise, die sie selbst „das Abendteuer ihres Lebens“ nennt, entstandene Buch ist eine unterhaltsame und empfehlenswerte Erzählung.

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https://bayern.adfc.de/artikel/fahrrad-inklusion

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC Bayern?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 230.000 Mitgliedern, davon über 33.000 in Bayern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

    In Bayern wird der ADFC durch den Landesverband vertreten, der bayernweit und mit vielen Partnern die Interessen der Radfahrer*innen in Politik und (Tourismus)Wirtschaft vertritt.

    Regional engagieren sich fast ausschließlich Ehrenamtliche in über 40 Kreisverbänden und einer stetig zunehmenden Anzahl von Ortsgruppen für bessere Verhältnisse im Radverkehr. Darüber hinaus ist der ADFC der größte Anbieter von geführten Radtouren in Deutschland. Nahezu überall finden sie statt, angeboten vom ADFC vor Ort. Die Bandbreite der geführten Touren ist enorm. Das ADFC-Radtouren- und Veranstaltungsportal macht sie alle sichtbar.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind. Ausführlichere Informationen finden sich hier. 

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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  • Wo bekomme ich Fahrradkarten für Bayern?

    Mit mehr als 2,8 Millionen verkauften Exemplaren gehören die ADFC Radtourenkarten weltweit zu den Bestellern unter den Fahrradkarten. Sie sind nicht nur aufgrund ihres Maßstabs (1:150.000) besonders praktisch für die Radreise. Darüber hinaus haben versierte ADFC-Scouts, die sich auf die Bedürfnisse von Radfahrern verstehen, die Strecken wortwörtlich er-fahren. Finden Sie eine Vielzahl unterschiedlicher Karten im Buchhandel oder in ADFC Infoläden, aber auch direkt beim Bielefelder Verlag BVA (Tel.: 0521 595540, E-Mail: bestellung@bva-bielefeld.de) und natürlich bequem unter www.fahrrad-buecher-karten.de

    Ein besonderes Angebot für familienfreundliches Radfahren in ganz Bayern entstand mit dem „Bayernnetz für Radler“. Seit 1997 wird das Kartenmaterial kontinuierlich weiterentwickelt und erschließt alle Landesteile Bayerns. Der interaktive Kartendienst kann über http://www.bay-rad.de/radler/index.htm genutzt werden. Ergänzt wird das Angebot durch den BayernAtlas, den Kartenservice des Bayerischen Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung.

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