ADFC-Fahrradklima-Test 2018
Und wie ist Radfahren in Deiner Stadt? Das konnten Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Teilnahme bei der Umfrage zum ADFC-Fahrradklima-Test vom 1. September bis zum 30. November 2018 beurteilen. Das Dossier zeigt die Ergebnisse und Hintergründe.
Der ADFC-Fahrradklima-Test beleuchtet, wie es um die Fahrradfreundlichkeit in Deutschlands Städten und Gemeinden bestellt ist. Wo Städte beim Radklima punkten und wo nachgebessert werden muss, konnten Radfahrende in der Umfrage beurteilen. Die Alltagserfahrungen der Menschen geben den politisch Verantwortlichen lebensnahe Rückmeldungen.
Mitgemacht haben 2018 rund 170.000 Bürgerinnen und Bürgern, das sind 40 Prozent mehr als 2016. Der Anteil der ADFC-Mitglieder ist mit 15 Prozent gering. In die Wertung gekommen sind 683 Städte und Gemeinden, im Durchgang 2016 waren es 539.
Drei Viertel der Befragten sind sowohl Rad- als auch Autofahrende und kennen somit beide Perspektiven. Die Befragung ist nicht repräsentativ – Vergleiche mit anderen Studien haben aber gezeigt, dass eine sehr hohe Aussagekraft der Ergebnisse gegeben ist.
Ernüchternde Ergebnisse
Das Fahrradklima, also die Zufriedenheit der Befragten beim Radfahren, hat sich nach Einschätzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmern weiter verschlechtert. 2014 wurde das Fahrradklima noch mit 3,7 bewertet, 2016 mit 3,8 – 2018 mit 3,9.
Besonders besorgniserregend ist der Trend, dass sich Menschen beim Radfahren immer unsicherer fühlen (Note 4,2 gegenüber 3,9 in 2016). Der ADFC führt die schlechten Ergebnisse beim Sicherheitsgefühl auf viel zu schmale Radwege und die häufig fehlende Trennung von Rad- und Autoverkehr zurück. 81 Prozent der Befragten ist es wichtig oder sehr wichtig, vom Autoverkehr getrennt zu sein – unter den Frauen sind es sogar 86 Prozent.
74 Prozent der Befragten sagen außerdem, dass man Kinder nur mit schlechtem Gefühl allein mit dem Rad fahren lassen kann. In den Großstädten sind es sogar 85 Prozent.
Mehr zu den Ergebnissen gibt es hier im Dossier und auf www.fahrradklima-test.de. Zentrale Ergebnisse kompakt zeigt die Infografik in der blauen Medienbox.
Städteranking
Neben allgemeinen Tendenzen zeigt die Umfrage immer auch, wie einzelne Städte und Gemeinden von ihren Bürgerinnen und Bürgern bewertet wurden. Um vergleichbare Verhältnisse zu gewährleisten, erfolgte die Bewertung der Städte und Gemeinden 2018 erstmals in sechs statt wie bisher vier Größenklassen. In allen Städtegrößen wurden jeweils die drei am besten bewerteten Städte ausgezeichnet sowie pro Größenklasse eine Stadt, die sich seit dem letzten Test am stärksten verbessert hat. Darüber hinaus gab es 2018 erstmals einen Sonderpreis für die familienfreundlichste Fahrradstadt.
Alle Gewinner und Aufholer in der Übersicht zeigt die Grafik in der blauen Medienbox. Die Ergebnisse für alle Städte, die es in die Wertung geschafft haben, zeigt die Karte auf www.fahrradklima-test.de/karte.
Hintergründe der Befragung
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zum Radfahrklima weltweit und wird vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans gefördert.
Im Herbst 2018 fand die Umfrage zum achten Mal statt. Vom 1. September bis 30. November 2018 hat der ADFC dazu einen Online-Fragebogen mit 32 Fragen hochgeladen – und bundesweit über Pressearbeit, Social Media und Vor-Ort-Aktionen zur Teilnahme aufgerufen. Neben der Online-Befragung gab es auch die Möglichkeit, Papierfragebögen auszufüllen.
Gefragt wurde beispielsweise, ob das Radfahren Spaß oder Stress bedeutet, ob Radwege von Falschparkern freigehalten werden, ob man sich als Verkehrsteilnehmender ernst genommen fühlt und ob sich das Radfahren auch für Familien mit Kindern sicher anfühlt. Die Antworten konnten auf einer Skala von 1 bis 6, vergleichbar dem Schulnotensystem, gegeben werden.
Die einzelnen Themenblöcke, um die es beim ADFC-Fahrradklima-Test geht, werden hier im Dossier vorgestellt. Schwerpunkt 2018 war das Thema Familienfreundlichkeit.