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ADFC-TourGuide: Starke Außenwahrnehmung
Markus Feuerhahn aus Niedersachsen startet direkt mit einem Tourenleiterseminar und ist seit zehn Jahren Radtourenleiter beim ADFC. Er hat 2018 ein TourGuide-Seminar in Braunschweig besucht. Er findet die Ausbildung gut für die Außenwahrnehmung.
Seit wann bist du als Tourenleiter aktiv?
Ich leite seit zehn Jahren Radtouren im ADFC. Ich habe den „Job“ nicht unvorbereitet gemacht, sondern vor dem Start ein Tourenleiterseminar besucht. Es fand in Kramelheide statt; die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen aus ganz Niedersachsen. Der Austausch mit den Aktiven aus den anderen Kreisverbänden war für mich als Einsteiger interessant, vor allem auch die Unterschiede kennenzulernen, wie ADFC-Touren in anderen Gliederungen gehandhabt wurden, wie zum Beispiel das Fahren im Verband. 2018 hat der Kreisverband Braunschweig ein ADFC-TourGuide-Seminar für Tourenleiterinnen und -leitern aus der Umgebung veranstaltet. Das habe ich besucht.
Was hast du aus dem Seminar mitgenommen?
Für die Praxis sind natürlich die Themen wie Versicherung, Werkzeugausstattung, die Öffentlichkeitsarbeit und rechtliche Fragen enorm wichtig. Für die Tourenplanung habe ich mir bisher nicht bekannte Planungstools am PC kennengelernt. Insofern bieten die Seminare auch einer Tourenleitung mit viel Erfahrung noch Neues. Durch das Wissen, das auf dem Seminar vermittelt wird, fühle ich mich vor allem rechtlich gut aufgestellt und auf ein mögliches Konfliktmanagement besser vorbereitet. Seit dem Seminar hat sich meine Ansprache zu Beginn der Tour verändert. Ich stelle die Tourbegleiterinnen und -begleiter und mich vor, erläutere das Rad fahren im Verband und Verkehrsregeln, außerdem gibt es Infos zur Strecke, zum Tourverlauf und Hinweise zu Pausen.
Was macht für dich die Ausbildung zum ADFC-TourGuide aus?
Alle haben nach dem Seminar einen einheitlichen Wissenstand. Der Mehrwert, der dann am Ende steht, ist ein einheitlicher Qualitätsstandard bei den ADFC-Touren überall in Deutschland. Das ist natürlich eine Idealvorstellung – aber wenn die Gäste, die auf den ADFC-Touren mitfahren, wissen, dass sie hier nicht nur schöne Radtouren erleben, sondern auch geschulte, souveräne und kompetente TourGuides haben, stärkt das die Außenwahrnehmung des ADFC als fachkundigen Verband und erhöht die Bereitschaft der Leute, sich für den ADFC zu interessieren, seine Ziele zu unterstützen oder dem ADFC als Mitglied beizutreten.
Hast du das Gefühl, dass die Radtourenangebote einen Effekt auf das Radfahren im Alltag haben?
Den Effekt auf das Fahren im Alltag sehe ich vor allem darin, dass Teilnehmende neue Strecken kennenlernen. Insbesondere bei unseren Feierabendtouren versuchen wir, Schleichwege und attraktive Radrouten einzubauen. Das führt oft zu positiven Rückmeldungen: Insbesondere Menschen, die bisher hauptsächlich straßenbegleitend gefahren sind, sagen oft, dass sie einige Strecken überhaupt noch nicht kannten und dass sie diese zukünftig in ihren Arbeitsweg einbauen möchten. In Braunschweig bieten wir etwa 50 geführte Touren im Jahr an, an denen durchschnittlich 20 Menschen teilnehmen – da gibt es sicher einige, die im Alltag nun mehr Rad fahren.