Fahrrad-Jubiläum: ADFC Bayern wird 30 Jahre alt - ADFC Bayern
Bernadette Felsch und Armin Falkenhein mit der Jubiläumbroschüre zum 30. Geburtstag des ADFC Bayern

Fahrrad-Jubiläum: ADFC Bayern wird 30 Jahre alt

In den 1990er Jahren führte der Radverkehr noch ein Nischendasein auf der politischen Agenda. Seitdem hat sich viel getan, die Bedingungen für Radfahrende im Freistaat haben sich auch durch die Arbeit des Fahrrad-Clubs vielerorts verbessert.

Mit einem Blick in die Zukunft der Mobilität feiert der Fahrrad-Club heute seinen runden Geburtstag.

Heute vor 30 Jahren wurde der Landesverband Bayern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) gegründet. Nachdem Radverkehr in der autozentrierten Politik der 1990er Jahre kaum eine Rolle spielte, wollte man ein Gegengewicht schaffen und den Belangen der Radfahrenden in Bayern mehr Gehör verschaffen.

Radverkehr heute: Politische Bewegung von unten
30 Jahre später gewinnt klimaneutrale Mobilität immer mehr an Bedeutung. Alternativen zum eigenen Pkw steigen in Attraktivität und Vielfalt. Der Markt für Fahrräder boomt und entwickelt sich rasant weiter. „Doch die Radinfrastruktur hinkt weiter hinterher. Nicht zuletzt deshalb fordert der ADFC Bayern heute ein Rad-Gesetz für Bayern, das einen einheitlichen Rahmen für ein bayernweites Radwegenetz schafft und die Kommunen bei Planung und beim Bau von Radwegen unterstützt“, betont die ADFC-Landesvorsitzende Bernadette Felsch. Zunehmend beteiligen sich radinteressierte Menschen an ADFC-Aktionen, organisieren sich in immer mehr Radentscheiden und geben beim Fahrradklima-Test Auskunft darüber, wie fahrradfreundlich oder unfreundlich sie ihre Städte finden.

30 Jahre ADFC Bayern, 30.000 Mitglieder
Der ADFC ist bundesweit auf über 200.000 Mitglieder angewachsen und damit der weltweit größte Interessenverband für den Radverkehr. Der Fahrrad-Club ist national wie international aktiv und organisiert. Kurz vor seinem 30. Jubiläum hat der Landesverband Bayern die Marke von 30.000 Mitgliedern geknackt. Diese nutzen die Radtouren- und Radreiseangebote, die Services und unterstützen mit ihrer Mitgliedschaft die politische Arbeit für bessere Radinfrastruktur.

Radverkehr morgen: Fahrradbrücken, überdachte Radwege, Radröhren, Lastenräder
Breite und sichere Radwegenetze gehören zum künftigen Straßenbild in Stadt und Land. ADFC-Landesvorsitzende Bernadette Felsch ist sich sicher: Die Zukunft der Mobilität wird ganz anders aussehen als heute. Denn „das Konzept des eigenen Autos für jeden Erwachsenen und jeden Weg hat uns längst in eine Sackgasse gebracht.“ Gute Radinfrastruktur minimiere Staus und erhöhe die Lebensqualität und Verkehrssicherheit für alle. Mit eigenen Brücken und Schnelltrassen, wie sie z.B. in Dänemark oder den Niederlanden schon Realität sind. Überdachte Radwege, die das Radeln bei Wind und Wetter erleichtern, könnten wegen eingesparter Räumkosten oder mit durchsichtigen Solarzellen ausgestattet sogar wirtschaftlich einträglich sein. Auch Radröhren, wie sie die Technische Universität München (TUM) erforscht, ermöglichten wettergeschütztes und weniger anstrengendes Radeln durch weniger Luftwiderstand.

Logistik der Zukunft
Wie Modellversuche einiger Logistikunternehmen bereits zeigen, bieten Lastenräder ein bislang kaum gehobenes Potenzial für den innerstädtischen Warentransport. Gleichzeitig minimieren sogenannte Cargobikes die Gefahr von Unfällen, wie sie heute durch rechtsabbiegende LKW und zugeparkte Radwege leider an der Tagesordnung sind. Den Radröhren ähnlich sind auch für die Warenlogistik ganz eigene Verkehrswege vorstellbar. „In der Schweiz sind eigene unterirdische Logistikröhren bereits in der Planung“, so die Landesvorsitzende.

Fazit: Mobilität ist und bleibt ein Grundbedürfnis
„Wir alle werden in Zukunft weniger Wege zurücklegen und wenn, dann umweltfreundlicher als heute.
Doch unterwegs sein, werden wir auch in Zukunft. Mobilität ist und bleibt ein Grundbedürfnis des Menschen. Gerade deshalb darf sie sich aber nicht nur an den Möglichkeiten von reichen oder fitten Erwachsenen orientieren, sondern muss für alle Menschen jeden Alters und mit jedem Geldbeutel möglich sein!“, folgert Bernadette Felsch.

Hinweis für Redaktionen
Mehr Infos zum geforderten bayerischen Rad-Gesetz gibt es hier. Zum runden Geburtstag hat der ADFC Bayern eine interaktive Jubiläumsbroschüre „30 Jahre ADFC Bayern – GESTERN – HEUTE – MORGEN“ produziert. Ab heute bietet der Fahrrad-Club Interessierten 30 Tage lang die Mitgliedschaft zu Einstiegskonditionen an. Bis zum 30. November läuft noch die Umfrage zum ADFC-Fahrradklima-Test 2020. Diese Meldung und weitere finden Sie online in unserem Pressebereich.

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Bernadette Felsch und Armin Falkenhein mit der Jubiläumbroschüre zum 30. Geburtstag des ADFC Bayern

Copyright: Christine Hammouda I ADFC Bayern

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https://bayern.adfc.de/pressemitteilung/fahrrad-jubilaeum-adfc-bayern-wird-30-jahre-alt

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC Bayern?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 230.000 Mitgliedern, davon über 33.000 in Bayern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

    In Bayern wird der ADFC durch den Landesverband vertreten, der bayernweit und mit vielen Partnern die Interessen der Radfahrer*innen in Politik und (Tourismus)Wirtschaft vertritt.

    Regional engagieren sich fast ausschließlich Ehrenamtliche in über 40 Kreisverbänden und einer stetig zunehmenden Anzahl von Ortsgruppen für bessere Verhältnisse im Radverkehr. Darüber hinaus ist der ADFC der größte Anbieter von geführten Radtouren in Deutschland. Nahezu überall finden sie statt, angeboten vom ADFC vor Ort. Die Bandbreite der geführten Touren ist enorm. Das ADFC-Radtouren- und Veranstaltungsportal macht sie alle sichtbar.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind. Ausführlichere Informationen finden sich hier. 

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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  • Wo bekomme ich Fahrradkarten für Bayern?

    Mit mehr als 2,8 Millionen verkauften Exemplaren gehören die ADFC Radtourenkarten weltweit zu den Bestellern unter den Fahrradkarten. Sie sind nicht nur aufgrund ihres Maßstabs (1:150.000) besonders praktisch für die Radreise. Darüber hinaus haben versierte ADFC-Scouts, die sich auf die Bedürfnisse von Radfahrern verstehen, die Strecken wortwörtlich er-fahren. Finden Sie eine Vielzahl unterschiedlicher Karten im Buchhandel oder in ADFC Infoläden, aber auch direkt beim Bielefelder Verlag BVA (Tel.: 0521 595540, E-Mail: bestellung@bva-bielefeld.de) und natürlich bequem unter www.fahrrad-buecher-karten.de

    Ein besonderes Angebot für familienfreundliches Radfahren in ganz Bayern entstand mit dem „Bayernnetz für Radler“. Seit 1997 wird das Kartenmaterial kontinuierlich weiterentwickelt und erschließt alle Landesteile Bayerns. Der interaktive Kartendienst kann über http://www.bay-rad.de/radler/index.htm genutzt werden. Ergänzt wird das Angebot durch den BayernAtlas, den Kartenservice des Bayerischen Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung.

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