Wegen der Corona-Pandemie wird es auf ministerielle Anordnung hin in diesem Schuljahr in Bayern keine praktische Fahrradprüfung in den vierten Klassen geben. Der ADFC Bayern hält diese Entscheidung für falsch und hat dies in einem Brief an die zuständigen Staatsminister*innen zum Ausdruck gebracht. Darin fordert der Fahrrad-Club, die Fahrradausbildung samt praktischer Prüfung in den vierten Klassen nach den Pfingstferien vollumfänglich und unter entsprechendem Gesundheitsschutz zu ermöglichen.

Bernadette Felsch, Landesvorsitzende des ADFC Bayern, sagt: „Die praktische Fahrradausbildung dient der Verkehrssicherheit der schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen. Sie kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, schwere Verkehrsunfälle zu verhindern.“ Der Wunsch nach Durchführung der praktischen Fahrradprüfung wird von Eltern, Lehrkräften und Schulleitungen dem Fahrrad-Club gegenüber klar zum Ausdruck gebracht. „Fällt die Ausbildung dieses Jahr aus, werden mehr als 100.000 Schülerinnen und Schüler in Bayern keine praktische Fahrradprüfung ablegen können. Denn die weiterführenden Schulen, auf die sich die Kinder nach der vierten Klasse verteilen, sind auf Radfahrausbildung und -prüfung nicht vorbereitet“, stellt die Landesvorsitzende fest.

Mit den neuerlichen Lockerungen, die Freiluftsport in Gruppen bis zu 20 Personen erlauben, sieht der ADFC Bayern eine Möglichkeit, auch die Fahrradausbildung wieder aufzunehmen. „In Kleingruppen können die Abstands- und Hygieneregeln unter freiem Himmel gut eingehalten werden“, betont Christian Hader, stellvertretender Vorsitzender des ADFC Bayern. „Gerade in Zeiten von Corona, wo vermehrt Menschen aufs Rad steigen, brauchen wir verkehrssichere Radfahrende. Die schulische Verkehrserziehung spielt hier eine entscheidende Rolle und darf keinem reinen Online-Angebot weichen“, erklärt Christian Hader weiter.