ADAC und ADFC diskutierten Mobilität der Zukunft - ADFC Bayern
Vertreter:innen von ADFC und ADAC

Vertreter:innen von ADFC und ADAC (v.l.n.r.): Jürgen Hildebrandt, Leiter Verkehr, Technik & Umwelt, ADAC Nordbayern e.V., Paulus Guter, Mitglied des Vorstands, Ressort Junge Menschen & Politik, ADFC Bayern e.V., Thomas Dill, Vorstandsmitglied für Verkehr, Technik und Umwelt, ADAC Nordbayern e.V., Bernadette Felsch, Vorsitzende ADFC Bayern e.V., Beauftragte RADENTSCHEID BAYERN, Jennifer Reinz-Zettler, Moderation © ADAC Nordbayern

ADAC und ADFC diskutierten Mobilität der Zukunft

Reizende Zukunft oder gereizt mobil? Dieser Frage gingen ADAC und ADFC am 6. Juli auf dem Nürnberg Digital Festival auf den Grund.

Emissionen sollen sinken, die Städte lebenswerter werden und gleichzeitig ausreichend Raum für alle Verkehrsteilnehmenden bieten. Hierfür sind ein steigender Radverkehrsanteil und ein zusätzlicher Ausbau des ÖPNV gewünscht und auch notwendig. Der zur Verfügung stehende Platz ist in Städten aber naturgemäß begrenzt. Deshalb werden beispielsweise Parkplätze reduziert, was wiederum den Parkplatzsuchverkehr erhöht, der bereits heute einen guten Teil am innerstädtischen Gesamtverkehr einnimmt. Zudem erhöht sich das Konfliktpotential auf den Straßen und die Gereiztheit der Verkehrsteilnehmenden nimmt zu.

Auf dem Nürnberg Digital Festival diskutierten Vertreter von ADAC und ADFC am 6. Juli bei der Veranstaltung „Reizend – die Zukunft der Mobilität“ darüber, inwieweit sich das Mobilitätsverhalten zukünftig verändern muss / sollte und wo Konsens oder auch Kontroversen zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmenden bestehen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Jennifer Reinz-Zettler, Leiterin Mobilität bei Bayern Innovativ.

„Insbesondere die Raumknappheit in Städten ist für viele Zielkonflikte verantwortlich. Der ADAC spricht sich für einen intelligenten Maßnahmenmix und Anreize zum Umstieg aus, dabei spielt das Fahrrad eine wichtige Rolle.“, so Thomas Dill, Vorstandsmitglied für Verkehr, Technik und Umwelt des ADAC Nordbayern. „Ferner nimmt das Aggressionspotential in unseren begrenzten Verkehrsräumen seit Jahren zu, wir rufen daher zu mehr Rücksicht und Gelassenheit auf unseren Straßen auf“, so Dill weiter.

Der motorisierte Individualverkehr ist besonders außerhalb des innerstädtischen Kernbereichs für viele weiterhin unverzichtbar. Einer ADAC Umfrage zufolge sind gerade einmal 16 Prozent der regelmäßigen Autofahrenden bereit, selbst bei optimalen Radwegen und gutem Wetter, auf das Fahrrad umzusteigen. 28 Prozent der Befragten gaben an, auch dann nicht Rad fahren zu wollen. Hier müssen Alternativen geschaffen werden, um die Attraktivität anderer Verkehrsträger zu erhöhen.

"Mobilität ist nicht nur Radfahren, aber zweifellos ist das Fahrrad das kostengünstigste und umweltfreundlichste Fahrzeug von allen.“ stellt Bernadette Felsch, Vorsitzende des ADFC Bayern, fest. „Allerdings sehen sich Radfahrende vielerorts mit fehlender oder unzureichender Rad-Infrastruktur konfrontiert. Deshalb werbe ich für ein durchgängig gutes Radwegenetz, bessere Kombinationsmöglichkeiten von Rad und ÖPNV, angeglichene Geschwindigkeiten und vor allem für eine kommunikative, rücksichtsvolle Mobilitätskultur und ein freundlicheres Miteinander im Verkehr, wie es in den Niederlanden und Dänemark bereits gelebt wird!"

Einig war sich die Runde nach einer kontroversen Diskussion darüber, dass ein Wandel nur gemeinsam gelingen kann und von allen Beteiligten Kompromissbereitschaft sowie gegenseitiges Verständnis erfordert. So sind die Digitalisierung, attraktive Radwege, ein kostengünstiger ÖPNV sowie attraktive Umsteigeplätze wichtige Ansatzpunkte, um die Innenstädte verkehrlich zu entlasten. Insgesamt lässt sich festhalten, dass es eines langfristig angelegten Maßnahmenbündels bedarf, um das komplexe Problem der Flächenkonkurrenz zu lösen und eine gesamtgesellschaftliche Akzeptanz zu erreichen. Deshalb planen der ADAC und ADFC in Bayern auch zukünftig für ein besseres Miteinander zusammenzuarbeiten.

Weitere Informationen unter: https://va.adac-nordbayern.de


https://bayern.adfc.de/pressemitteilung/adac-und-adfc-diskutierten-mobilitaet-der-zukunft

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC Bayern?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 230.000 Mitgliedern, davon über 33.000 in Bayern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

    In Bayern wird der ADFC durch den Landesverband vertreten, der bayernweit und mit vielen Partnern die Interessen der Radfahrer*innen in Politik und (Tourismus)Wirtschaft vertritt.

    Regional engagieren sich fast ausschließlich Ehrenamtliche in über 40 Kreisverbänden und einer stetig zunehmenden Anzahl von Ortsgruppen für bessere Verhältnisse im Radverkehr. Darüber hinaus ist der ADFC der größte Anbieter von geführten Radtouren in Deutschland. Nahezu überall finden sie statt, angeboten vom ADFC vor Ort. Die Bandbreite der geführten Touren ist enorm. Das ADFC-Radtouren- und Veranstaltungsportal macht sie alle sichtbar.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind. Ausführlichere Informationen finden sich hier. 

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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  • Wo bekomme ich Fahrradkarten für Bayern?

    Mit mehr als 2,8 Millionen verkauften Exemplaren gehören die ADFC Radtourenkarten weltweit zu den Bestellern unter den Fahrradkarten. Sie sind nicht nur aufgrund ihres Maßstabs (1:150.000) besonders praktisch für die Radreise. Darüber hinaus haben versierte ADFC-Scouts, die sich auf die Bedürfnisse von Radfahrern verstehen, die Strecken wortwörtlich er-fahren. Finden Sie eine Vielzahl unterschiedlicher Karten im Buchhandel oder in ADFC Infoläden, aber auch direkt beim Bielefelder Verlag BVA (Tel.: 0521 595540, E-Mail: bestellung@bva-bielefeld.de) und natürlich bequem unter www.fahrrad-buecher-karten.de

    Ein besonderes Angebot für familienfreundliches Radfahren in ganz Bayern entstand mit dem „Bayernnetz für Radler“. Seit 1997 wird das Kartenmaterial kontinuierlich weiterentwickelt und erschließt alle Landesteile Bayerns. Der interaktive Kartendienst kann über http://www.bay-rad.de/radler/index.htm genutzt werden. Ergänzt wird das Angebot durch den BayernAtlas, den Kartenservice des Bayerischen Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung.

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