Fahrradclub präsentiert „Die sichere ADFC-Kreuzung“ - ADFC Bayern
Entwurf sichere ADFC-Kreuzung

Entwurf sichere ADFC-Kreuzung © Goudappel B.V.

Fahrradclub präsentiert „Die sichere ADFC-Kreuzung“

Im Rahmen des 1. Münchner Mobilitätskongresses zeigt der ADFC, wie sicheres Kreuzungsdesign aussehen kann.

Dafür hat der Verein eine typische Münchner Kreuzung, an der es bereits schwere Unfälle gegeben hat, von Experten des niederländischen Planungsbüros Goudappel ansehen und Pläne für eine verkehrssichere Umgestaltung erstellen lassen.

Eine typische mehrspurige vierarmige Kreuzung in München ist die Kreuzung Ludwigstraße/Oskar-von-Miller-Ring/Von-der-Tann-Straße. Erst kürzlich geriet hier ein Fußgänger unter einen Bus und starb an seinen schweren Verletzungen. Hier soll künftig der Altstadtradelring in den Radschnellweg nach Garching/Schleißheim münden. Deshalb plant die Landeshauptstadt München diese Kreuzung derzeit um. Gegen die erste Umplanung hat der Radentscheid München protestiert – auch weil die Umbaupläne zum Teil Radwegbreiten von weiterhin nur 1,60 Meter vorsahen und die Leistungsfähigkeit der Kreuzung für den KFZ-Verkehr als Grundlage genommen wurde. Daraufhin hat die Stadtverwaltung eine überarbeitete Planung vorgelegt, die dem Rad- und Fußverkehr zwar etwas mehr Platz einräumt, die aber weiterhin Sicherheitslücken für schwächere Verkehrsteilnehmende aufweist.

Sicheres Kreuzungsdesign – von den Besten lernen
Das niederländische Planungsbüro Goudappel hat im Auftrag des ADFC die Pläne der Stadt angeschaut und eine für alle Verkehrsteilnehmenden sichere Kreuzungsplanung entworfen. Die beiden Entwürfe bauen auf internationalen Best-Practice-Beispielen auf und gewähren Rad- und Fußverkehr zusätzliche Sicherheitsbereiche als Schutz vor Abbiegeunfällen.

Gute Sichtbeziehungen sind Grundvoraussetzung für sichere Kreuzungen
Petra Husemann-Roew, Landesgeschäftsführerin ADFC Bayern, sagt: „Die meisten schweren bis tödlichen Unfälle passieren im Kreuzungsbereich, z.B. die gefürchteten Rechtsabbiegeunfälle. Problematisch ist auch das Parken in diesem Bereich. Um hier gezielt Unfälle zu vermeiden, sollten fast alle Kreuzungen deutlich sicherer geplant und gestaltet werden.“ Grundvoraussetzung für eine sichere Kreuzung sei, dass sich alle Verkehrsteilnehmenden sehen können. Um gefährliches Parken zu verhindern, kann der Kreuzungsbereich zum Beispiel durch eine vorgezogene Bordsteinkante und gegebenenfalls Poller freigehalten werden. „Gute Kreuzungen sind intuitiv verständlich und fehlerverzeihend, d.h. das Design ist so gestaltet, dass die schwächeren Verkehrsteilnehmenden Fehler machen können, ohne dabei schwer zu verunglücken oder getötet zu werden“, erklärt die Landesgeschäftsführerin weiter.

Verkehrswende erlebbar machen
Norbert Schmidt, Senior Consultant Sustainable Mobility beim projektunterstützenden Beratungsunternehmen APPM GmbH, ergänzt: „Mit der sicheren ADFC-Kreuzung machen wir die Verkehrswende erlebbar und laden alle Menschen zur Diskussion und zum Austausch über sicheres Kreuzungsdesign ein. Die Niederlande als Vorbild für gute Konzepte zu nehmen, liegt da auf der Hand. In Sachen Radverkehrsförderung nehmen sie weltweit eine Spitzenposition ein und schneiden beim Blick auf die Unfallstatistik bezogen auf die gefahrenen Radfahrkilometer weit besser ab als Deutschland.“

Einen Teil der sicher umgeplanten Münchner Kreuzung und die Entwürfe der niederländischen Experten zeigt der Fahrradclub bis zum 10. September auf dem Platz vor dem Deutschen Museum Verkehrszentrum am Bavariapark.

Hinweis für Redaktionen
Bild 1 (s. unten): Dieser Kompromissvorschlag auf Basis internationaler Best-Practice-Lösungen hält dieselbe Anzahl Kfz-Spuren vor, wie der erste Umplanungsentwurf der Stadt München. Im Vergleich zu diesem sind Radfahrende und Zu-Fuß-Gehende hier aber durch zusätzliche Sicherheitsbereiche (gelb) besser vor Abbiegeunfällen geschützt. Zudem werden dadurch ihre Wegstrecken im Kreuzungsbereich verkürzt und die Abbiegegeschwindigkeiten der Kfz gesenkt.
Bild 2 (s. unten): Dieser Vorschlag setzt den zentralen Fokus auf Sicherheit für Radfahrende und Zu-Fuß-Gehende. Zusätzliche Flächen (gelb) schützen sie optimal und senken zudem die Geschwindigkeit der KFZ beim Abbiegevorgang. Die Anzahl der Kfz-Spuren wird dafür reduziert. Dieses Design von Goudappel B.V. baut auf internationalen Best-Practices auf. Der Fuß- und Radverkehr kann an allen Seiten der Kreuzung die Straße queren. Die Furten sind farblich deutlich markiert.

 

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1. Entwurf sichere ADFC-Kreuzung

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC Bayern?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 230.000 Mitgliedern, davon über 33.000 in Bayern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

    In Bayern wird der ADFC durch den Landesverband vertreten, der bayernweit und mit vielen Partnern die Interessen der Radfahrer*innen in Politik und (Tourismus)Wirtschaft vertritt.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind. Ausführlichere Informationen finden sich hier. 

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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  • Wo bekomme ich Fahrradkarten für Bayern?

    Mit mehr als 2,8 Millionen verkauften Exemplaren gehören die ADFC Radtourenkarten weltweit zu den Bestellern unter den Fahrradkarten. Sie sind nicht nur aufgrund ihres Maßstabs (1:150.000) besonders praktisch für die Radreise. Darüber hinaus haben versierte ADFC-Scouts, die sich auf die Bedürfnisse von Radfahrern verstehen, die Strecken wortwörtlich er-fahren. Finden Sie eine Vielzahl unterschiedlicher Karten im Buchhandel oder in ADFC Infoläden, aber auch direkt beim Bielefelder Verlag BVA (Tel.: 0521 595540, E-Mail: bestellung@bva-bielefeld.de) und natürlich bequem unter www.fahrrad-buecher-karten.de

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