Kinder auf der Kidical Mass 2020 in Bamberg © Christian Hader I ADFC Bamberg
Kindersicherheitstag: Mehr Sicherheit für Kinder im Straßenverkehr
Am 10. Juni ist Kindersicherheitstag. Der ADFC Bayern fordert alle Verkehrsteilnehmenden auf, Kindern im Straßenverkehr mit besonderer Rücksicht zu begegnen. Mit Blick auf die Kindergarten- und Schulwege appelliert der Fahrrad-Club an alle Eltern,...
...ihre Kinder nicht mit dem Auto zu bringen, sondern mit dem Fahrrad fahren zu lassen.
Wer im Alltag mit Kindern auf dem Fahrrad unterwegs ist, merkt schnell, dass die hiesige Infrastruktur nicht auf die Bedürfnisse von jungen und oft unerfahrenen Menschen ausgelegt ist. Das zeigt auch eine INFAS-Umfrage[1] des ADFC: Mehr als drei Viertel der Bevölkerung (77 Prozent) denkt, dass mehr Eltern ihre Kinder mit dem Rad zur Schule fahren oder zu Fuß gehen lassen würden, wenn die Schulwege sicherer wären. Aus Sorge um die Sicherheit ihrer Kinder fahren viele Eltern sie lieber mit dem Auto zu Schule oder Kindergarten. Der ADFC Bayern rät vom Elterntaxi ab und weist auf die Gefahren für die Verkehrssicherheit der Kinder hin, wenn viele Autos vor der Schule halten.
Fahrrad statt Elterntaxi
„Eltern sind Vorbilder. Wenn sie gemeinsam mit ihrem Kind zur Schule radeln, setzt das ein Zeichen pro Fahrrad und ist zudem eine wichtige Übung. So können Heranwachsende die Verkehrsregeln besser verinnerlichen und lernen, sich selbstbewusst, eigenständig und sicher im Straßenverkehr zu bewegen“, erklärt Petra Husemann-Roew, Landesgeschäftsführerin beim ADFC Bayern. Voraussetzung dafür sind ein verkehrssicheres Fahrrad und durchgängige, sichere Schulwege. Laut der INFAS-Umfrage befürworten fast alle Befragten Maßnahmen, die mehr Kindern den Schulweg mit dem Fahrrad ermöglichen. Dazu gehören breite und vom Autoverkehr getrennte Radwege, Fahrradstraßen, mehr Radfahrunterricht, Tempo 30 vor Schulen und sogenannte Schulstraßen, die zum Schulbeginn für den Autoverkehr gesperrt werden.
Augen auf im Straßenverkehr
Seit Montag ist Präsenzunterricht im Klassenverband und der Besuch von Kindergarten und Krippe wieder uneingeschränkt möglich. Damit ist die Zahl der Heranwachsenden, die mit dem Rad oder zu Fuß im Straßenverkehr unterwegs sind, deutlich gestiegen. Gleichzeitig sind Corona-bedingt mehr Pkw unterwegs, weil Menschen weiterhin den ÖPNV meiden. „Nach der langen Zeit des Homeschoolings und Wechselunterrichts gilt es jetzt, im Straßenverkehr besondere Vorsicht walten zu lassen. Wir appellieren an alle Verkehrsteilnehmenden, Kinder besonders im Blick zu haben und immer rücksichtsvoll und umsichtig zu fahren“, sagt Petra Husemann-Roew.
Kidical Mass – radelnde Kinder erobern die Städte
Sicheres und angstfreies Radfahren für alle will auch die Initiative „Kidical Mass“ erreichen. Das Aktionsbündnis fordert Städte, in denen sich auch Kinder sicher und selbständig mit dem Rad bewegen können. Im letzten Jahr fuhren zehntausende kleine und große Radfahrende auf über hundert Fahrraddemos über die Straßen der Städte. Auch in diesem Jahr findet am 18. und 19. September ein Kidical Mass Aktionswochenende mit vielen bunten Fahrraddemos in Deutschland und darüber hinaus statt.
Hinweis für Redaktionen
Mehr zur Initiative Kidical Mass gibt es unter https://kinderaufsrad.org/. Diese Medieninformation und andere finden Sie in unserem Pressebereich.
[1]https://www.adfc.de/artikel/71-prozent-fuer-bessere-schulradwege