Die sichere ADFC-Kreuzung - Projekt zum 1. Münchner Mobilitätskongress - ADFC Bayern

Die sichere ADFC-Kreuzung - Projekt zum 1. Münchner Mobilitätskongress

Am 27. Januar 2021 hat der Münchner Stadtrat beschlossen, dass während der Münchner IAA Mobility ein Mobilitätskongress stattfinden soll, der bürgerschaftlichen Organisationen und Bürger*innen eine Plattform bietet,...

Sichere Kreuzung
Sichere Kreuzung © ADFC

...um der Öffentlichkeit innovative Ideen und Konzepte für nachhaltige Mobilität und Stadtgestaltung zu präsentieren. Hierfür konnten Projektideen eingereicht werden, die mit maximal 25.000 € bezuschusst werden.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat sich auf diese Ausschreibung beworben und angeboten, entlang des eigentlich angekündigten „Boulevard Sonnenstraße“ ein noch fehlendes Stück des Altstadtradlrings als geschützten Radweg aufzubauen und eine der dortigen Kreuzungen so umzugestalten, dass sie für den Rad- und Fußverkehr sicher wird. Hierfür hatten einige Bauelemente-Hersteller für den Straßenverkehr zugelassene Trennelemente zugesagt.

Der „Boulevard Sonnenstraße“ kam nicht zustande und obwohl der vom Stadtrat übernommene Radentscheid geschützte Radwege fordert und es in München noch keinen geschützten Radweg im Straßenraum gibt, wurde dieser Vorschlag als „nicht innovativ“ abgelehnt.

Lediglich der Kreuzungsumbau bekam einen Zuschlag, wurde aber nur als Modell auf einem Platz ohne KFZ-Verkehr genehmigt. Weil die meisten Münchner Plätze bereits als „Open Spaces“ an die IAA vergeben waren und die Theresienwiese als Versammlungs-, Logistik- und Protestcampfläche reserviert war, blieb hierfür nur der Platz vor dem Verkehrszentrum, auf dem wegen eines besonders empfindlichen Bodenbelags nicht einmal die Nutzung von Kreidefarbe erlaubt ist. 

Für die Darstellung einer sicheren Kreuzung hat der ADFC eine aktuell diskutierte typische mehrspurige Münchner Kreuzung, an der es bereits schwere Unfälle gegeben hatte, von Experten des niederländischen Planungsbüro Goudappel untersuchen und Pläne für eine verkehrssichere Umgestaltung erstellen lassen. Das Ergebnis sollte im Maßstab 1:1 als befahrbares Modell aufgebaut werden. Gegen die erste Umplanung hatte der Radentscheid München protestiert – auch weil die Umbaupläne zum Teil Radwegbreiten von weiterhin nur 1,60 m vorsahen - und vor allem die Leistungsfähigkeit der Kreuzung für den Kfz-Verkehr als Grundlage genommen wurde. 

Aufgrund zahlreicher weiterer unerwarteter Hürden und Herausforderungen kann der ADFC letztlich leider nur beispielhaft das Modell eines Viertels einer Kreuzung im sicheren Design darstellen, das auf dem Platz vor dem Verkehrszentrum ausgerollt wird. Info-Banner zeigen zudem das ursprünglich geplante Gesamtprojekt „Umgestaltung einer typischen Münchner Kreuzung“ und erklären sicheres Kreuzungsdesign und dessen Zielsetzung. Ergänzend stellt die Dutch Cycling Embassy Bildmaterial mit Kreuzungsbeispielen aus den Niederlanden aus.

Visualisierung des Modells einer sicheren Kreuzung vor dem Verkehrszentrum
Visualisierung des Modells einer sicheren Kreuzung vor dem Verkehrszentrum © ADFC Bayern

Die weiße Fläche symbolisiert eine Hausecke, davor befindet sich der (ausreichend breite) Gehweg.
Dieses Viertel einer Kreuzung zeigt in grün den Verlauf der (geschützten) Radwege und (ausreichend großen) Warte-/Aufstellflächen.
Rot eingefärbt sind die Querungen für den Radverkehr. Diese Farbgebung empfiehlt sich auch in der Realität. Radwege und Gefahrenbereiche sind dadurch jederzeit gut erkennbar.
Die Zebrastreifen kennzeichnen die (vom Radweg getrennten) Überwege für den Fußverkehr.
Eine Linse an der Kreuzungsecke vergrößert den Kurvenradius (daraus folgen bessere Sichtbeziehungen und eine geringere Abbiegegeschwindigkeit). Sie schützt den Rad- und Gehwegbereich zudem vor Überfahren durch Kraftfahrzeuge.
Getrennte Ampelschaltungen für die verschiedenen Verkehrsarten erhöhen die Sicherheit zusätzlich.

Die für eine komplette Kreuzung von drei Herstellern bereitgestellten Protektionselemente für Fahrradwege werden aufgrund der Reduzierung auf eine Viertelkreuzung separat beispielhaft zur Ansicht aufgebaut.

Das Begleitprogramm, die Bewerbung des ADFC, den Ablehnungsbescheid mit der Begründung sowie ein Factsheet zu sicheren Kreuzungen finden Sie rechts im blauen Kasten. Das Gesamtprogramm des 1. Münchner Mobilitätskongress findet sich hier.

Radio Lora hat mit Unterstützung des Mobilitätsreferats der Stadt München ausführlich in der Sendereihe „Neue Mobilitätskonzepte braucht die Stadt!“ über alle geförderten Projekte berichtet. Der Beitrag zur sicheren ADFC Kreuzung findet sich hier zum Nachhören.

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Die sichere ADFC Kreuzung

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Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC Bayern?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 230.000 Mitgliedern, davon über 33.000 in Bayern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

    In Bayern wird der ADFC durch den Landesverband vertreten, der bayernweit und mit vielen Partnern die Interessen der Radfahrer*innen in Politik und (Tourismus)Wirtschaft vertritt.

    Regional engagieren sich fast ausschließlich Ehrenamtliche in über 40 Kreisverbänden und einer stetig zunehmenden Anzahl von Ortsgruppen für bessere Verhältnisse im Radverkehr. Darüber hinaus ist der ADFC der größte Anbieter von geführten Radtouren in Deutschland. Nahezu überall finden sie statt, angeboten vom ADFC vor Ort. Die Bandbreite der geführten Touren ist enorm. Das ADFC-Radtouren- und Veranstaltungsportal macht sie alle sichtbar.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind. Ausführlichere Informationen finden sich hier. 

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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  • Wo bekomme ich Fahrradkarten für Bayern?

    Mit mehr als 2,8 Millionen verkauften Exemplaren gehören die ADFC Radtourenkarten weltweit zu den Bestellern unter den Fahrradkarten. Sie sind nicht nur aufgrund ihres Maßstabs (1:150.000) besonders praktisch für die Radreise. Darüber hinaus haben versierte ADFC-Scouts, die sich auf die Bedürfnisse von Radfahrern verstehen, die Strecken wortwörtlich er-fahren. Finden Sie eine Vielzahl unterschiedlicher Karten im Buchhandel oder in ADFC Infoläden, aber auch direkt beim Bielefelder Verlag BVA (Tel.: 0521 595540, E-Mail: bestellung@bva-bielefeld.de) und natürlich bequem unter www.fahrrad-buecher-karten.de

    Ein besonderes Angebot für familienfreundliches Radfahren in ganz Bayern entstand mit dem „Bayernnetz für Radler“. Seit 1997 wird das Kartenmaterial kontinuierlich weiterentwickelt und erschließt alle Landesteile Bayerns. Der interaktive Kartendienst kann über http://www.bay-rad.de/radler/index.htm genutzt werden. Ergänzt wird das Angebot durch den BayernAtlas, den Kartenservice des Bayerischen Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung.

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