Wie wird Deine Stadt fahrradfreundlich? - ADFC Bayern

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Bayern e. V.

James Thoem beim 34. ADFC-Mittagsgespräch

James Thoem beim 34. ADFC-Mittagsgespräch © Werner Müller I ADFC Bayern

Wie wird Deine Stadt fahrradfreundlich?

Die IAA und der 1. Münchner Mobilitätskongress haben deutlich gemacht, dass beim Thema Fahrradförderung noch viel Luft nach oben bleibt. Wie wir unsere Städte fahrradfreundlich gestalten können, zeigt der Geschäftsführer...

...der Copenhagenize Design Company, James Thoem, beim 34. ADFC-Mittagsgespräch.

„Alle unsere Städte waren irgendwann fahrradfreundlich. Radwege in Netzen zu organisieren ist nichts Neues. Erst mit dem Aufstieg des Automobils und dem damit verbundenen größten Paradigmenwechsel in der Geschichte unserer Städte hat sich dies drastisch geändert“, stellt James Thoem fest.
 

Kfz-Verkehr fließt auf Kosten aller Verkehrsteilnehmenden

Wo in den 1920er Jahren direkte Wege für den Rad- und Fußverkehr Normalität waren, wurden diese ab 1950 immer länger und umständlicher, auch für den Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV). Bis heute gilt in den Städten die Devise: Der Kfz-Verkehr muss fließen – und dabei wird in Kauf genommen, dass dies auf Kosten aller anderen Mobilitätsformen geht. „Wir hatten schon einmal fahrradfreundliche Städte und wir können sie wieder erschaffen“, ist Thoem überzeugt.
 

Fair aufgeteilter Straßenraum und lebenswerte Städte sind die Lösung

Die Zeiten ändern sich und damit auch die autozentrierte Sichtweise von Verkehrsplaner*innen. Die Vision von lebenswerten Städten und die faire Verteilung des öffentlichen Raums unter allen Verkehrsteilnehmenden erhalten immer stärker Einzug in die Debatte um Lösungen für stau- und lärmgeplagte Städte. Ein Ansatz in Kopenhagen ist, die Wege nur noch für die umweltfreundlichen Verkehrsarten direkter und komfortabler zu planen und damit noch mehr Anreiz zu schaffen, sich zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV fortzubewegen.
 

Fokus weg vom Auto und auf die Menschen

Anstatt der Frage „Wie viele Autos kann ich durch die Straßen bewegen?“ muss es angesichts zu vieler verunglückter Radfahrer*innen, schlechter Luft und verfehlter Klimaziele heute heißen: „Wie viele Menschen kann ich durch die Straßen bewegen?“. Dahinter steckt einfache Mathematik. So passen beispielsweise zehn Fahrräder auf die gleiche Fläche, die ein Auto einnimmt. Wird dem Autoverkehr Platz weggenommen und dem Rad- und Fußverkehr sowie dem ÖPNV zugesprochen, lassen sich viele der bestehenden Probleme auf einmal lösen.
 

Fahrradförderung muss das neue Normal werden

Bernadette Felsch, Landesvorsitzende ADFC Bayern, sagt: „Um eine Stadt fahrradfreundlich zu machen, brauchen wir offenbar noch Nachhilfe aus den Niederlanden oder aus Kopenhagen. Warum das so ist? Weil hierzulande leider nicht von der Lösung, sondern vom Problem her gedacht wird. Statt in Einzelprojekten muss der Verkehr als Gesamtes geplant werden.“

Mit dem Aktionsplan „So geht Fahrradland“ hat der ADFC ganzheitliche Forderungen zur Bundestagswahl aufgestellt, die eine massive Verlagerung vom Autoverkehr auf den Radverkehr bedeuten.
 

Hinweis für Redaktionen

Den ADFC-Aktionsplan „So geht #Fahrradland“ finden Sie in einer Kurz- und in einer langen Version rechts im blauen Kasten zum Download.

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James Thoem beim 34. ADFC-Mittagsgespräch

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