Mit Fahrrad-Sternfahrt: ADFC Bamberg feiert 30-jähriges Bestehen - ADFC Bayern

Mit Fahrrad-Sternfahrt: ADFC Bamberg feiert 30-jähriges Bestehen

Auswärtige Studierende waren es, die den ADFC aus ihren Heimatstädten kannten und im Jahr 1988 gemeinsam mit einigen Einheimischen den Kreisverband Bamberg des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) gründeten.

30 Jahre ADFC Bamberg: Gruppenbild
30 Jahre ADFC Bamberg: Gruppenbild © ADFC Bamberg

Am Samstag, 8. September 2018 feierte der Radverkehrsclub in Bamberg sein 30-jähriges Bestehen - unter anderem mit einer großen Fahrrad-Sternfahrt.

Die Renaissance des Fahrrads

Seit dem Jahr 1988 hat sich in der Verbandsarbeit vieles verändert. In einer Zeit, in der die tägliche Nutzung von Internet und Smartphone selbstverständlich sind, ist es kaum mehr vorstellbar, dass die ADFC-Aktiven vor 30 Jahren noch "selbstgebastelte" Tourenankündigungen ausgehangen haben. Auch die Fahrradtechnik hat sich seit dieser Zeit nicht zuletzt durch die Elektrounterstützung stark verändert, Lastenräder erobern die Städte (2016 wurden in Deutschland mit 15.000 Stück mehr E-Lastenräder verkauft als trotz Prämie E-Autos) und so inzwischen auch Bamberg und ersetzen das Auto auch bei größeren Transporten. Aber auch „normale“ Pedelecs gehören seit einigen Jahren ganz selbstverständlich zum Bamberger Stadtbild und senken die Hürde der sieben Hügel, wie Vorstandsmitglied Elke Pappenscheller erklärt: „Alleine das Berggebiet hat einen Radverkehrsanteil von 22%, d.h. jede fünfte Fahrt wird dort mit dem Fahrrad zurückgelegt. Das ist mehr als in den meisten (flachen) Städten insgesamt.“ Das Radfahren erlebt auch in Bamberg eine wahre Renaissance und boomt wie nie zuvor. 

Forderungen an die Politik

Das Rad ist in der Welterbestadt also längst Alltagsverkehrsmittel, mit 30% Radverkehrsanteil - dem höchsten in ganz Bayern - wird beinahe jede dritte Fahrt in der Stadt damit zurückgelegt. Dies führt jedoch zu neuen Anforderungen: „Sowohl die Ausgaben als auch die für wirklich gute Radwege zur Verfügung gestellte Fläche spiegeln nicht die Bedeutung für den Gesamtverkehr wider“ wie Harald Pappenscheller, langjähriges Vorstandsmitglied des ADFC Bamberg erläutert und weiter ausführt: „Dem Fahrrad muss mehr Platz im ruhenden und fließenden Verkehr zugestanden werden, dann kommt es auch zu weniger Konflikten mit anderen Verkehrsteilnehmenden.“

Die verkehrspolitische Lobbyarbeit sei nach Meinung der ADFC-Aktiven im Jahr 2018 daher mindestens genauso wichtig wie vor 30 Jahren. „Auch heute erkennen viele politisch Verantwortliche das Potenzial des Fahrrades als stadtverträgliches, kostengünstiges und schnelles Alltagsverkehrsmittel immer noch nicht - oder wollen es nicht erkennen und träumen lieber von Bergverbindungen oder mehr Kfz-Parkplätzen“, so Vorstandsmitglied und verkehrspolitischer Sprecher Christian Hader.

Positive Mitgliederentwicklung

Der Mitgliederstand des ADFC Bamberg ist in den letzten 30 Jahren auf über 500 Menschen angewachsen. Die Kreisgruppe Obermain im Landkreis Lichtenfels wurde gegründet. Die Feierabendtouren sind seit Jahren ein Highlight des Tourenangebots. In der Fahrradfahrschule können Erwachsene das Radfahren lernen. Und bei den wöchentlichen Weltkulturerbe-Touren lernen Touristen und Neubürger die Domstadt vom Rad aus kennen. Nach Angaben von Sarah Swift sei dieses reichhaltige Angebot der lebendigen Verbandsarbeit zu verdanken. „Wir haben dankenswerter Weise viele Aktive, die z.B. im Bereich der Tourenleitung Verantwortung übernehmen, das hilft uns als Vorstand enorm“, so Swift.

Vernetzungstreffen, Sternfahrt und Feier

Die Feier stand ganz im Zeichen des Fahrrades. Der „Radentscheid Bamberg“ veranstaltete im Vorfeld ein Vernetzungstreffen von Radentscheid-Initiativen aus ganz Deutschland, die dem Bamberger Beispiel folgen wollen. Zudem bekam die Initiative, die unter anderem auch vom ADFC unterstützt wurde, hier den Bayerischen Verkehrssicherheitspreis 2018 verliehen. Am Nachmittag fand dann die große ADFC-Sternfahrt statt, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen waren. Gegen 16.15 Uhr trafen die verschiedenen Zubringer-Touren am Bamberger Maxplatz zu einer anschließenden gemeinsamen Stadtrundfahrt zusammen.

Den Höhepunkt bildete dann die anschließende Jubiläumsfeier im Jugendzentrum, wo Vorstand, Aktive und Mitglieder des ADFC Bamberg auf eine fahrradfreundlichere Zukunft anstießen. Die Landesvorsitzende Bernadette Felsch spannte in ihrer unterhaltsamen Laudatio, in der sie den Bogen von den 1980er Jahren, als Fahrräder noch mehr Spielzeuge als Verkehrsmittel und Radwege noch Seltenheit waren bis heute, wo Bonanza- und BMX-Räder Fahrrädern gewichen sind, die als Alltagsverkehrsmittel taugen, zum Teil sogar mit E-Motor und zum Lastentransport.

Mit einem herzliches Dankeschön würdigte Sie die engagierte Arbeit der KolllegInnen in Bamberg auf Ortsebene ebenso wie auf Landesebene. Und für den Vorstand gab es ein kleines "Care-Paket" für einen schönen gemeinsamen Abend mit Radl-Wein und Radl-Pasta - um nochmals auf das Erreichte anzustoßen, aber auch die nächsten 30 Jahre in den Blick zu nehmen - für eine fahrradfreundliche Zukunft.


https://bayern.adfc.de/artikel/mit-fahrrad-sternfahrt-adfc-bamberg-feiert-30-jaehriges-bestehen

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC Bayern?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 230.000 Mitgliedern, davon über 33.000 in Bayern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

    In Bayern wird der ADFC durch den Landesverband vertreten, der bayernweit und mit vielen Partnern die Interessen der Radfahrer*innen in Politik und (Tourismus)Wirtschaft vertritt.

    Regional engagieren sich fast ausschließlich Ehrenamtliche in über 40 Kreisverbänden und einer stetig zunehmenden Anzahl von Ortsgruppen für bessere Verhältnisse im Radverkehr. Darüber hinaus ist der ADFC der größte Anbieter von geführten Radtouren in Deutschland. Nahezu überall finden sie statt, angeboten vom ADFC vor Ort. Die Bandbreite der geführten Touren ist enorm. Das ADFC-Radtouren- und Veranstaltungsportal macht sie alle sichtbar.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind. Ausführlichere Informationen finden sich hier. 

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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  • Wo bekomme ich Fahrradkarten für Bayern?

    Mit mehr als 2,8 Millionen verkauften Exemplaren gehören die ADFC Radtourenkarten weltweit zu den Bestellern unter den Fahrradkarten. Sie sind nicht nur aufgrund ihres Maßstabs (1:150.000) besonders praktisch für die Radreise. Darüber hinaus haben versierte ADFC-Scouts, die sich auf die Bedürfnisse von Radfahrern verstehen, die Strecken wortwörtlich er-fahren. Finden Sie eine Vielzahl unterschiedlicher Karten im Buchhandel oder in ADFC Infoläden, aber auch direkt beim Bielefelder Verlag BVA (Tel.: 0521 595540, E-Mail: bestellung@bva-bielefeld.de) und natürlich bequem unter www.fahrrad-buecher-karten.de

    Ein besonderes Angebot für familienfreundliches Radfahren in ganz Bayern entstand mit dem „Bayernnetz für Radler“. Seit 1997 wird das Kartenmaterial kontinuierlich weiterentwickelt und erschließt alle Landesteile Bayerns. Der interaktive Kartendienst kann über http://www.bay-rad.de/radler/index.htm genutzt werden. Ergänzt wird das Angebot durch den BayernAtlas, den Kartenservice des Bayerischen Landesamtes für Digitalisierung, Breitband und Vermessung.

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